10. OFFENE DEUTSCHE MEISTERSCHAFT

IM MONGOLISCHEN RINGKAMPF

SA. 9. Juli 2016 um 14.00 h

in Köln bei Naadamfest der 1. Kölner Mongolenhorde

Naadamfest in Köln
Deutsch-Mongolische Tor in NRW & 1. Kölner Mongolen Horde
50767 Köln, Nettersheimer Straße 143 (gegenüber)
Sa. 9. Juli 2016

 

      Bitte wichtigen Hinweis am Ende der Seite beachten !

 

 

Ablauf und Regeln des mongolischen Ringens


Organisation des Turniers

Zu einem Turnier treten 4, 8, 16, 32, 64, 128, 256 usw. Ringer an. Verliert ein Ringer den Kampf, scheidet er sofort aus, die Sieger steigen in die nächste Runde auf (= KO-System). Wenn z.B. 256 Ringer in einem Wettkampf antreten, steigen 128 in die 2. Runde auf, 64 in die dritte, 32 in die vierte, 16 in die fünfte, 8 in die sechste, 4 in die siebte und 2 in die achte Runde. Alle Ringer werden aufgelistet und in 2 Gruppen geteilt: die Ostgruppe und die Westgruppe. Die Ostgruppe (= Sonnenaufgang)  ist die höhere Gruppe, die Westgruppe ist „die Darauffolgende“. Die Spitze der Ostgruppe belegt der Ringer mit dem höchsten Rang. Der Ringer mit dem nächsthöchsten Rang belegt den Spitzenplatz in der Westgruppe, der drittbeste den 2. Platz in der Ostgruppe, der viertbeste den 2. Platz der Westgruppe usw..  In dieser Reihenfolge laufen sie auch auf dem Platz auf. In den ersten zwei Runden werden die rangniedrigeren Ringer den ranghöheren zugewiesen. Bei der Zuweisung achtet man darauf, dass die jeweiligen Gegner einander möglichst fremd sind, d.h. nicht aus der selben Provinz, Region, Bezirk usw. stammen oder in keiner verwandtschaftlichen Beziehung zueinander stehen. Gewichtsklassen kennt mongolisches Ringen nicht.
Tabellarisch sieht es dann folgendermaßen aus:

Runde 1

(Ringer 1 = Ringer mit dem höchsten Rang, Ringer 2 = der zweitbeste Ringer, Ringer 3 = der drittbeste usw.)

 

Ostgruppe

Auslaufreihenfolge

Westgruppe

Ringer 1

1

 zugewiesener Ringer

zugewiesener Ringer

 2

 Ringer 2

Ringer 3

 3

  zugewiesener Ringer

  zugewiesener Ringer

 4

Ringer 4

Ringer 5

 5

  zugewiesener Ringer

  zugewiesener Ringer

 6

 Ringer 6


Für die Runde 2 werden die Karten nach dem selben Prinzip neu gemischt.


Ab Runde 3 wählen die Ringer selbst ihre Gegner. Auch hier wird nach der Rangfolge vorgegangen: der beste Ringer darf als allererster wählen, dann kommt der nächstbeste usw.. Traditionell kamen die Ranghöheren Ringer zu diesem ehrwürdigen Ritual in Trachten und feierlicher Bekleidung. Am Ende der „Wahlen“ bleiben 2 Ringer übrig, die von niemandem als Gegner gewählt wurden, und müssen somit gegeneinander antreten.



Sekundanten

Jeder Ringer hat einen Sekundanten. Traditionell sind sie dessen Trainer oder Lehrer, Personen, die selbst die gesamte Kunst des Ringens beherrschen. Des weiteren beherrschen die Sekundanten ebenso die Kunst des Lobgesangs und haben die Aufgabe, seinen Ringer gegenüber der Jury und den Zuschauern zu vertreten, den Kampf aufmerksam zu verfolgen, den eigenen Ringer zu motivieren und zu beraten und zwischen den Ringern und dem Jury zu vermitteln. Sie sind also so eine Art Schiedsrichter.

Vor dem Kampf

Vor Beginn der 3. („Wahlrunde“), 5. (in dieser Runde können die Ringer einen Titel erkämpfen) und 7. (in dieser Runde können sie ihren Titel steigern) Runden werden jeweils die ersten 2 Ringer aus jeder Gruppe von ihren Sekundanten mit Lobgesang gepriesen. In dem Lobgesang werden traditionell die von dem Ringer erreichten Titel, Titelzusätze und seine Herkunft erwähnt und seine besten Eigenschaften wie Stärke, Mut, Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Ausgeglichenheit, Geduld etc. gepriesen und verherrlicht.
Nach dem Lobgesang nehmen die Sekundanten feierlich und respektvoll die Kopfbedeckung der Ringer ab und diese laufen dann auf die Kampffläche.
Den Runden 1, 2, 4, 6 gehen keine Lobgesänge voraus.
Auf dem Weg zu ihren Sekundanten, während des Lobgesangs, auf dem Weg auf die Kampffläche vor dem Kampf, direkt nach einem Sieg und während man später die Standarte umkreist, führen die Ringer ein traditionelles Ritual aus: sie strecken die Arme wie Vogelschwingen aus und schreiten stolz und erhaben, deren anmutigen Flug nachahmend und den stolzen Blick auf ferne Berggipfel gerichtet.
Vor dem Kampf beenden dies die Ringer, indem sie halb in den Knien stehend auf die Innen- und Aussenseite des Oberschenkels je einmal klatschen.
Während des Lobgesangs führen die Ringer dieses Ritual mit einer Hand auf der Schulter des Sekundanten aus.
Dieses Ritual ist der Ausdruck der körperlichen Schönheit, Größe, Kraft und Erhabenheit der Ringer und erweckt Begeisterung und Respekt bei den Zuschauern. Des weiteren ist es auch eine Art Aufwärmübung für die Ringer, steigert aber auch deren Motivation und Mut.

Der Kampf

Ziel des Kampfes ist, seinen Gegner dazu zu bringen, mit dem Kopf, Schulter, Rücken, Knien, Hüften oder Ellenbogen den Boden zu berühren.
Unentschieden gibt es beim mongolischen Ringen nicht.
Unterbrechung, Wiederholung und Beschleunigung eines Kampfes, die Einhaltung der Fairness sowie die Vermeidung und Verhinderung von Brutalitäten unterliegen ungeschriebenen Regeln, die traditionell über Generationen mündlich überliefert wurden.

Wenn eine Kampfunterbrechung notwendig ist, packen die Sekundanten ihre Ringer am Arm oder Bauchriemen und unterbrechen somit den Kampf. Bei der Fortsetzung des Kampfes muss auf Verlangen von mind. einem der Ringer die gleiche Position wie vor der Unterbrechung gewährleistet werden.

Der Kampf wird in folgenden Fällen wiederholt:
Wenn sich im letzten Moment der Bauchriemen des Siegers löste
Wenn ein Ringer den Sieg errang, indem er seinen Gegner auf ein Hindernis drängte z.B. in die Zuschauermenge oder auf die Sekundanten, und ihn somit zum Fallen brachte.
Wenn beide Ringer gleichzeitig den Boden berührt haben
Wenn ein Ringer den Sieg errang, indem er seinen Gegner am Schaft oder am Riemen seines Stiefels zog.
Wenn der Angriff während einer Kampfunterbrechung stattfand, oder während der Gegner seine Bekleidung richtete oder während die Ringer von Sekundanten nach einer Unterbrechung in Position gebracht wurden.

Nach dem Kampf

Das Ritual der Siegeranerkennung dient zum Ausdruck des Respekts der Ringer voreinander und ist eine der bewundernswertesten Traditionen des mongolischen Ringsports. Der Sieger hilft dem Verlierer beim Aufstehen. Der ranghöhere Verlierer muss seinen Bauchriemen lösen und den Sieger unter seinem rechten Arm hindurchgehen lassen. In allen anderen Fällen löst der Verlierer auch den Bauchriemen und geht zum Zeichen der Unterlegenheit unter dem rechten Arm des Siegers hindurch. Dabei beglückwünscht er den Sieger mit den Worten „Kämpfe gut und erringe unbeirrt den Sieg!“ Der Sieger stellt sich halb gebeugt, halb in den Knien, Arme in die Oberschenkel gestemmt, mit dem Gesicht zur Standarte hin, während ihm sein Sekundant den Hut behutsam und mit beiden Händen respektvoll aufsetzt. Der Verlierer muss hingegen seinen Hut selbst beim Sekundanten abholen und aufsetzen.
Als nächstes muss der Sieger durch Umkreisen der Standarte im Uhrzeigersinn dem Land und dem Volk die Ehre erweisen. Dabei schwingt er ebenfalls die Arme wie auf Seite 2 beschrieben. Zum Schluss stellt er sich für einen kurzen Moment, das Haupt gesenkt, mit dem Gesicht zur Standarte hin.
Hiermit ist das Endritual des Kampfes abgeschlossen und der Ringer darf sich von der Kampffläche entfernen.

Übersetzung der Regeln wurde dankenswerterweise gesponsort

durch das: Übersetzungsbüro Moortz

® Oyunchimeg Moortz

Die original mongolische Ringerbekleidung wurde dankenswerterweise gesponsort

durch den: Shop für die guten Dinge aus der Mongolei: www.mongoleishop.de

Wichtiger Hinweis: Die offene Deutsche Meisterschaft im Mongolischen Ringkampf findet unter Haftungsausschluß des DMKV e.V. statt. Die Teilnahme erfolgt daher auf eigene Verantwortung und auf eigenes Verletzungsrisiko.